Tourstart 28.04.2015 Türkei die DRITTE
Schon 2-mal waren wir mit dem WOMO in der Türkei. Im letzten Jahr konnten wir wegen einer schweren OP unsers Hundes Benji 2 Tage vor Antritt nicht fahren und mussten unsere Urlaubspläne ändern. Aber Benji war es uns wert. Wir waren dann auf Sylt zur Erholung. Was für ein krasser Vergleich zu der geplanten Tour. Aber als Fazit haben wir auch Sylt nun schätzen und kennengelernt. Nun in 2015 sollte es dann wieder los gehen jetzt mit unserem neuen "Dicken" Therry II.
Im Laufe des Jahres haben wir bei gemeinsamen Treffen und Fahrten mit unseren Bekannten Claus & Christa aus Dortmund auch bei Ihnen Interesse für eine Fahrt in die Türkei geweckt. Kommt doch mit? Aus anfänglichen Zögern und Ängsten der Beiden zu dieser Tour wurde das Interesse immer größer. Aufgrund unserer Erfahrungen bei den bereits durchgeführten Touren in 2011 und 2013 dorthin konnten wir den beiden Ihre Ängste bzw. Vorbehalte weitestgehend nehmen.
Nun denn. Die Tour wurde somit von mir entsprechend vorbereitet, die Etappen und Übernachtungsplätze festgelegt und für jedes „Team“ ein Roadbook erstellt. Da wir einen zweiten Wohnsitz in Avsallar, nähe Alanya seit 10 Jahren haben war geplant, dass wir bis dorthin unsere Tour gemeinsam durchführen und Claus & Christa ab dort weiter und quasi die Rückreise bzw. Weiterfahrt alleine dann durchführen werden. Auch hierfür hatten wir Übernachtungsplätze als Tipp im Roadbook bis Albanien aufgeführt. Die Weiterfahrt in Folge über Albanien und Montenegro war auch für uns „Neuland“. Wir selber werden ca. 4 Wochen später weiterfahren da ich aus beruflichen Gründen meinen Urlaub unterbrechen und nach Deutschland zwischenzeitlich zurück fliegen muss. Marlies bleibt in dieser Zeit mit unserem WOMO, welches notwendigerweise in Ihrem Pass eingetragen wurde, in unserer Wohnung in Avsallar.
Die gemeinsame Tour führte uns über Vilshofen-Deutschland, Slowenien nur als Durchreise ohne Stop, Zagreb-Kroatien, Pirot-Serbien, Bulgarien nur als Durchreise ohne Stop, dann Türkei mit den Stopps in Edirne-Istanbul-Ankara-Göreme-Side-Avsallar.
Die ersten Stationen bzw. Fahrstrecken bis in die Türkei kann man auch als „Kilometerfressen“ bezeichnen. Mir und Marlies fehlt einfach noch die Zeit solche Passagen in einem langsameren und geruhsamen Tempo zu genießen. Bei Claus & Christa, die ja schon im Ruhestand sind, ist das sicherlich etwas anders aber auch die Beiden hatten sich einen Termin zur Rückkehr nach Deutschland gesetzt wo schon Enkel auf eine WOMO Tour mit Opa & Oma Ende Juni warteten. Nun denn, so war also nicht der Weg das Ziel sondern das Ziel den Weg bis in die Türkei schnell zu schaffen. Für die absehbare Zukunft hatten wir uns jedenfalls vorgenommen Autobahnen zu meiden und die Landstraßen zu genießen. Der Tag wird kommen. Zur Verständigung von WOMO zu WOMO während der Fahrt hatten wir übrigens 2 Funkgeräte zur Verfügung, die uns auch sehr gute Dienste geleistet haben.
Kroatien und seine einzigartige Küste hatten wir in der Vergangenheit schon ausgiebig besucht und bereist. Und für die Rückfahrt von Albanien und Montenegro kommend war ja die kroatische Küste wieder in der Reiseplanung. Für Serbien und Bulgarien verspüren wir derzeit keinen großen Reiz des Erkundens obwohl die bulgarische Schwarzmeerküste sicherlich auch hren Reiz hat und sicherlich noch irgendwann von uns besucht bzw. bereist werden wird. Ebenso die türkische Schwarzmeerküste.
Geplant war eigentlich tägliche Blogs zu schreiben. In diesem Jahr hatte mich allerdings die „Schreibfaulheit“ befallen. Keine Lust nach den jeweiligen Etappen noch zu schreiben. Leider war z.T. auch der Internetempfang nicht so gut. (Immer eine gute Ausrede). Es ist bewundernswert wenn ich Homepageseiten mit aktuellen Reiseberichten sehe auf denen immer aktuell und tägliche Berichte verfasst und veröffentlicht werden. Respekt. Leider gehöre ich nicht zu diesen fleißigen Autoren. Leider. Vielleicht wird auch diese Zeit noch kommen.
Inwieweit unsere Etappenberichte interessant und informativ für Leser sind muss jeder selbst entscheiden. Ich selbst erwische mich manchmal das mir Reiseberichte, obwohl interessant, Passagen nur überfliege und mir nicht die Zeit des ruhigen Lesens nehme. Warum wieso auch immer. Ich bzw. wir wollen auch nicht langweilen mit dem was wir da so niederschreiben.
Über kurze Kommentar in unserer Gästeliste würden ich / wir uns freuen. Auch Fragen zur Tour beantworte ich/wir gerne. Claus war und ist ja auch fleißig und hat regelmäßig auf dem WOMO Forum im Internet unter www.Facebook.com/groups/wohnmobile.reisemobile gepostet.
Etappe 1 - Velen – Vilshofen
(28.04.2015 – 29.04.2015)
Übernachtungsplatz Vilshofen
Stellplatz am Sportboothafen,
Am Boothafen 1,
94474 Vilshofen
Tel.: 0171 3100 217
GPS: N 48° 38‘ 18 “ / E 13° 11‘ 16“
Zur ersten Etappe über Deutschland Autobahnen gibt es nicht viel zu sagen. Wir hatten mit Claus & Christa vereinbart, dass wir uns in Passau oder Umgebung treffen werden. Wer als erster in diesem Bereich ist wird einen entsprechenden WOMO Platz aussuchen. C&C waren als erster in der Zielgegend und hatten sich für den WOMO Platz am Sportboothafen in Vilshofen entschieden. Eine gute Entscheidung. Der Platz ist neu angelegt und verfügt über alles was man von einem WOMO Stellplatz erwartet. Die Übernachtung inkl. Strom, WOMO und 2 Personen kostete 15 €. Gute Möglichkeit mit dem Hund „Sträschen“ zu gehen. Der Platz ist auch gut geeignet etwas länger zu verweilen und sich Vilshofen mit seiner Altstadt anzuschauen. Der Weg dorthin ist kurz und führt über die Donaubrücke direkt dorthin. Gemäß Beschreibung soll es dort eine Reihe von gemütlichen Lokalen geben. Des Weiteren sind dort augenscheinlich tolle Radwege längs der Donau angelegt. Der Platz scheint neu angelegt zu sein und hat auch für große WOMOs Platz. Mal schauen ob es uns nochmal hierhin verschlägt. Eine weitere Zwischenübernachtung wird aber mit Sicherheit stattfinden.
Am nächsten Morgen ging es dann um ca. 10:00 Uhr und einen Tankstopp in der Nähe weiter.
Unsere Fahrzeit von Velen bis Vilshofen betrug ca. 9 Std. für 720 Km mit Zwischenhalt zum Essen fassen und „Sträßchen“ gehen mit Benji.
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Etappe 2 – Vilshofen – Zagreb (29.04.2015 – 30.04.2015)
Übernachtungsplatz Zagreb
Campingplatz Autocamp Plitvice,
Lucko bb 10250 Zagreb Kroatien,
Tel.: +385 (0) 1-6530444
GPS: N 45° 46‘ 26“ / E 15° 52‘ 40“
Die Fahrt durch Österreich war für uns insofern eine Neuheit, da wir dieses Mal allesamt über 3,5 Tonnen waren und somit eine GO-Box benötigten. C&C hatten ihr WOMO aus Gewichts- und Zuladungsgründen auflasten lassen und wir, mit unserem neuen „Dicken“, waren nun ja 3-Achser und 5,5 Tonnen schwer. Die Anmeldung bei der ASFINAG übers Internet war im Vorfeld völlig problemlos gewesen. Wir hatten uns alle für das direkte Abbuchungsverfahren entschieden welches über Lastschriftverfahren erfolgte. Somit bestand nicht die Gefahr, dass zu wenig aufgeladen wurde und ggf. Strafzahlungen erfolgen. Nach unserer Meinung die bessere Variante. Hier gibt es allerding unterschiedliche Meinungen.
Von der ASFINAG hatten wir nach der Anmeldung ein Schreiben erhalten mit welchem wir unsere GO Box jeweils an den Raststätten mit GO Zeichen, längs der Autobahnen, abholen konnten. Claus hatte seine Box schon vorher auf dem Weg abgeholt wir dann in Stuben an der Grenze. Auch dies verlief völlig problemlos. Das Gerät wurde direkt komplett eingestellt (bei uns eben auf 3-Achsen) und musste nur noch an die Windschutzscheibe nach Anleitung geklebt werden. Fertig.
Leider war unsere Fahrt ab Vilshofen von keinem guten Stern begleitet da schon mit Beginn eine Vollsperrung unserer geplanten Autobahn übers Radio bzw. TomTom Navi mitgeteilt wurde. Ja und dann fuhren wir gemäß Umleitungsempfehlung von Herrn TomTom über Wald und Wiesen. Landschaftlich sicherlich sehr schön und preiswert, da wir ja keine Autobahn fuhren. Tja, bis Herr TomTom plötzlich meinte „ bitte wenden“. Und nun? Das weitere hin und her will ich hier ersparen. Das Fazit war das wir dann auf der Salzburger Autobahn gelandet sind und nicht über Graz und Wien gefahren sind. Wohin uns Herr TomTom geleitet hätte wissen wir nicht. Jedenfalls hatten wir mit Herrn TomTom schon mehrfache Erlebnisse die man nicht braucht. Nun denn. Somit hätten wir auch über München und nicht Passau fahren können. Die neue Route war uns aus der Vergangenheit aus unseren Urlaubsfahrten mit dem Wohnwagen nach Istrien nicht fremd. Der Grenzübertritt nach Slowenien war, da ja EU Mitglied völlig problemlos und ging zügig vonstatten.
Schön zu sehen dass die Engpässe der Landstraßen Richtung bzw. durch Ljubljana zwischenzeitlich beseitigt worden sind und man nun zügig durch diese vormals zeitraubenden Abschnitte durchfahren konnte und jetzt Umgehungsstraßen vorhanden sind. In Slowenien, wo eine Vignette benötigt wird, sind die guten und z.T. neuen Straßen schon auffällig und es macht Spaß durch die fantastische Landschaft und Autobahnen zu fahren. Slowenien war ja immer schon etwas besser bestellt als die anderen Teile des Vielvölkerstaates Jugoslawien und stark von Österreich angehaucht. Dies zeigt ja schon die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte. Der Grenzübertritt nach Kroatien war ohne große Kontrolle und ging zügig voran. Auf der Kroatischen Seite wollte man nur ein kurzen Blick ins WOMO werfen.
Unser Ziel der Campingplatz Autocamp Pltivici direkt an der Autobahn. Hier waren wir schon 2013. (siehe Info auf der HP unter WOMO Plätze Kroatien). Ein problemloser Platz etwas laut durch die Autobahn aber zu dieser Jahreszeit fast leer. Die Kosten der Übernachtung betrugen 22,50 € inkl. Strom. Die Sanitär und WC Anlagen wurden z.T. neu renoviert. Für die Entsorgungsstation der Chemietoilette hatte man einfallsreich ein DIXI-Klo umfunktioniert. Gute Idee. In 2013 war nur ein Deckel mit Loch vorhanden gewesen.
Unsere Fahrzeit von Vilshofen bis Zagreb betrug ca. 7,5 Stunden für eine Strecke von rund 570 Km. Na ja, nicht so schlecht wenn man die gesperrte Autobahn und den Umweg betrachtet. Übrigens haben wir zwischenzeitlich unserer ASFINGA Rechnung erhalten die 110 € betrug. Nicht zu vergessen, dass wir den Tauerntunnel, der normalerweise extra kostet bei uns aber mit im Kilometerpreis enthalten ist durchfahren haben. Ja leider ist das der Preis für WOMOs über 3,5 Tonnen bzw. 3-Achser die besonderes gestraft sind. Wussten wir aber vorher also nicht klagen.
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Etappe 3 – Zagreb – Pirot
(30.04.2015 – 01.05.2015)
Übernachtungsplatz (nähe) Pirot
Camping Trickovic Express Auto ServiceStanko
GPS: N 43° 4‘ 12,9“ / E 22° 40‘ 23,9“
Am nächsten Morgen um ca. 10:00 Uhr ging es dann weiter. Die Fahrt durch Kroatien bis zur serbischen Grenze über eine sehr gut ausgebaute zahlungspflichtige, aber langweilige und fast leere Autobahn verlief problemlos. Diese Strecke sind wir schon 2013 gefahren. Bei unserer ersten Tour in die Türkei hatten wir den Weg über Ungarn und dann Serbien genommen. Die serbische Seite bis Belgrad war damals eine absolute Katastrophe und wirklich nicht empfehlenswert.
Die Landschaften links und rechts der kroatischen Autobahn sind deswegen langweilig, weil außer flacher Landschaft, grünen Feldern, kleinen Dörfern nichts zu sehen gibt und dies über 200 - 300 Kilometern. Durch die fast leere Autobahn kann man problemlos den Tempomat einschalten und quasi nach vorgenannten Kilometern wieder abschalten. Erst nach der Grenze in Serbien wird es wieder etwas interessanter da man nun auf die Straße und die dort befindlichen Schlaglöcher aufpassen muss. Der Grenzübertritt nach Serbien war problemlos. Auf kroatischer Seite wollte man kurz in unser WOMO schauen aber wohl eher aus Neugierde. Verlassene ehemalige Autoraststellen oder verlassene Häuser begleiten uns auf dem Weg. Belgrad die Hauptstadt Serbiens erinnert mit seinen Bauten an die Zeiten vor der Wende bzw. dem Ostblock wie man ihn damals kannte. Überall Instandhaltungsstau und Stau im warsten Sinne des Wortes. Belgrad hat uns dann auch ca. 1,5 Stunden gekostet. Jeder fährt für sich selbst ohne Rücksichtnahme. Jeder ist der Erste oder will es eben auch sein. Nun ja, so ist es denn eben. Bushaltestellen wurden als Abkürzung genommen um 2 oder 3 Autos zu überholen. Ebenso die Standstreifen rechts der Straße. Berufsverkehr und wir mittendrin.
Nach Belgrad wird es dann landschaftlich sehr schön. Zuerst noch über viele Kilometer Autobahn mal gut mal schlecht bis hin zu sehr schlecht. Für unser neues WOMO Therry II wie schon bei Therry I der Test schlechthin. Es sei jetzt schon gesagt, der Test wurde bestanden. Alles ist noch fest und an seinem Platz. Auch C&Ss Carado hatte es gut überstanden. Der war aber schon in Polen gewesen und wie uns C&C berichteten waren dort die Straßen zum großen Teil ebenso schlecht gewesen.
Nach den Autobahnen folgt Landstraße welcher uns durch Karl May Landschaften führte. Unvorstellbar das hier (noch) der gesamte Güterverkehr Richtung Bulgarien und der Türkei herfährt. Truck für Truck. Hier ist eine neue Autobahn, durch EU Gelder finanziert, im Bau. Bei unserer letzten Tour 2013 waren große Teilabschnitte fertig für das Aufziehen des Teerbelages also quasi „Teerfertig“ hergestellt. Ich war mir im Vorfeld sicher, dass diese Teilstücke nunmehr fertig und befahrbar sind. Nix da. In 2013 bin ich mit Benji in der Nähe unserers Zwischenübernachtungsplatzes auf der fertig vorbereiteten Strecke spazieren gegangen. In den 2 Jahren seither hat sich nicht getan außer, dass nun jede Menge Unkraut dort wächst. Warum wieso großes Fragezeichen??? Was ist mit den investierten Geldern, warum geht es nicht weiter??? Es wurde dunkler. Die verlorene Zeit in Belgrad fehlte uns hinsichtlich Tageslicht dann doch etwas. Trotz dessen haben wir dann unseren Platz Camping Tricovic (siehe auch Info auf der HP unter WOMO Plätze Serbien) erreicht.
Der Platz ist liebevoll angelegt jedoch nicht arm von Geräuschen. Zum einen liegt in der Nähe eine Bahnstrecke auf welcher die Züge an einem unbeschrankten Bahnübergang regelmäßig Warnsignale abgeben und zum anderen befinden sich auf dem Stellplatz freilaufende Pfauen welche wohl gerade ihre Paarungsbereitschaft kunt tun mussten. In diesem Jahr war es etwas lauter als in den vorhergehenden Nächten unserer Besuche. Trotz dessen hat der Platz ein gewisses Etwas und wenn man an den kleinen Hütten steht meint man gar nicht an einer vielbefahren zentralen Zubringerstraße Richtung Bulgarien und der Türkei zu stehe. Der Platz kostet pro Nacht und Mobil 20 € inkl. Strom. Die Entsorgung des Grauwassertanks ist leider nicht möglich.
Ein kleines Truckerrestaurant mit türkischer Küche befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Claus und ich haben dann dort noch ein kleines Dinner mit einem kühlen Bier zum Abschluss des Tages eingenommen.
Unsere Fahrzeit von Zagreb bis Pirot betrug ca. 10,5 Std. für 750 Km .
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Etappe 4 – Pirot – Edirne
(01.05.2015-02.05.2015)
Übernachtungsplatz Edirne
Ömür Camping
Eski Edirne Kirklareli Yolu
GPS: N 41° 39' 44.388" / E 26° 38' 21.408"
Die vierte Etappe des „Kilometerfressens“ führte uns auf dem direkten Weg von Serbien durch Bulgarien hindurch. Ein großartigen Stopp oder Zwischenübernachtung hatten wir für Bulgarien nicht geplant bzw. vorgesehen. Von unserem Übernachtungsplatz in Serbien bis zur serbisch - bulgarischen Grenze waren es nur ein paar Kilometer. Der Grenzübertritt war zwar weitestgehend problemlos aber durch genaue Kontrollen der bulgarischen Zöllner, insbesondere bei ausreisenden Bulgaren und heimreisenden Türken, doch etwas zeitaufwendig. Hinter der Grenze mussten wir dann noch eine Vignette kaufen was mit etwas Papierkram verbunden war. Seltsame Vorgehensweise.
Die Straßen in Bulgarien sind z.T. ebenso schlecht wie die serbischen. Wir hatten geplant bei guter Fahrt und schnellem Grenzübergang in die Türkei vielleicht bis Istanbul zu fahren. Tja planen ist das eine aber der Straßenverkehr in Bulgarien das andere. Ab der Grenze bis Sofia ging es einigermaßen zügig über die Landstraßen voran. Immer die Geschwindigkeitsbegrenzung im Auge. An der Stelle wo ich in 2011 bei unserer ersten Tour geblitzt wurde standen die Kollegen wieder. Damals hatte ich ja Glück und die Hüter des Gesetzes bzw. hatten mich ja fahren lassen. (siehe auch Reisebericht aus 2011).
Dann kam Sofia mit all seinen Facetten. Hohe Bauten, Ostblockflair, moderne Bauten, Industriegebiete und wieder Hochhäuser grau und unfreundlich ja und dann, wie kann man es anders bezeichnen Slums, die totale Armut rechts der Straße. Unfassbar dieser Kontrast. Dann kam die 3 spurige Durchgangsstraße und dann der Stillstand und wie wir später sahen, verursacht durch eine Baustelle. Geduld war angesagt. Auch in Sofia war Feiertag der 1. Mai. Ausflügler die aus der Stadt wollten. Diese Baustelle hat uns dann auch ca. 3 Stunden „stop and go“ beschert. Leider nicht zu ändern. Auch hier wieder rücksichtsloses Fahren. Der Pannenstreifen wurde eigenmächtig und kurzerhand zur Fahrspur erklärt und geöffnet. Aber nicht genug. Rechts vom Pannenstreifen war noch ein schmaler Grünstreifen. Wie geschrieben „schmaler Grünstreifen“! Und einige meinten sich auch hier noch vorbei zwängen zu müssen. Auf Biegen und Brechen auch auf die Gefahr hin einen Spiegel zu verlieren. Respekt. Und mitten drin wir mit unseren Womos. Wir mit 8,6 Metern und 5,5 Tonnen und Claus&Christa mit 7,5 Metern und knapp 4 Tonnen. Cool bleiben. Nun sei gesagt, dass es mir als Fahrer und ebenfalls Claus nicht ausmacht unter solchen Verhältnissen zu fahren im Gegenteil ein bischen „Abenteuer“. Nicht auszudenken wenn uns einer rein gefahren wäre. Polizei rufen? Unfall aufnehmen? Weiter einer der Spuren blockieren? Wohl keine Chance! Es sollte noch chaotischer kommen aber davon später im Türkeiabschnitt. Irgendwann war dann der Stau vorbei. Die eigentliche Baustelle nahte und man fädelte sich ein. Am Einfädelpunkt waren dann die Ordner der Straße und winkten fleißig zügig weiter zu fahren. Unfassbar dieser überflüssige Anblick. Daseinsberechtigung oder wie konnte man es nennen. Lustig ist hier noch zu erwähnen, dass vor lauter winken der Polizei oder Handy am Ohr diese nicht bemerkten, dass auch hier noch fleißig an ihnen vorbei über die Baustelle hinweg überholt und „gekämpft“ wurde. Andere Länder andere Sitten. Man lernt nie aus.
In den Jahren in welchen Marlies und ich im mittleren Osten (Irak, Libyen, Saudi Arabien) unterwegs waren haben wir ja schon so einiges erlebt. Obwohl Marlies mit zunehmenden Alter doch etwas mehr zuckt und nervös wird, es sei ihr vergönnt.
Über schlechte bis sehr schlechte Autobahnen ging es dann weiter bis zum Erreichen der eigentlichen Landstraße die uns durch keine Ortschaften und dem alten Bulgarien führte. Auch hier weiterhin die Geschwindigkeitsbegrenzung stets im Blick. Wie schon 2011 und 2013 wurden wir wieder von unzähligen Sattelschleppern, Kleinlastern und PKWs überholt. Manchmal hatte man den Eindruck wir sind die einzigen die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Sollen sie doch alle überholen obwohl es z.T. schon sehr gewagte Überholmanöver waren. Jedem das seine.
2013 hatten wir auf der Fahrt durch die Orte Käse gekauft der entlang der Strecke überall feilgeboten wird. Runde Käselaibe aus Kuh oder Ziegenmilch. Wir fanden dann auch eine Verkaufsstelle wo wir einen Käse aus Kuhmilch erstanden und mit C&C dann teilten. Mit 35 € für 3 KG nicht billig aber lecker.
Dann näherten wir uns der türkischen Grenze. Zwischenzeitlich wurde seit 2013 eine Autobahn nun auch bis zur Grenze fertiggestellt. Spätestens hier, ca. 5 Km vor der Grenze stirbt das abenteuerliche Truckerleben oder das was man bei wirklichen Fernfahrern vermutet. Sage und schreibe 5 Kilometer vor der türkischen Grenze fängt die Schlange auf der linken Spur der Autobahn an. Truck hinter Truck. Man muss sich mal vorstellen wie viel Trucks auf einem Kilometer stehen können. Und hier sind es 5 Kilometer bis zur Abfertigung. Wie wir später feststellen waren es auf der anderen Seite der Grenze sage und schreibe 15 Kilometer. Keine Toiletten, Duschen, Verpflegung und am Tage die brütende Sonne. Jetzt um diese Jahreszeit im Mai ist es zwar heiß aber nicht so heiß wie im Juli oder August.
Wir fuhren auf der rechten Spur an den Trucks vorbei. Einige Trucker winkten uns freundlich zu. Dann erreichten wir die Grenze. Der Grenzübergang in oder nahe Edirne ist relativ neu und sehr großzügig ausgebaut. Trotz dessen ist oder war die Orientierung an diesem späten Nachmittag oder frühen Abend nicht eindeutig. Mit uns fuhren einige Fahrzeuge gemäß „Herdentrieb“ erstmal falsch und zwar in den Gegenverkehr des Grenzverkehrs. Kein Problem dann eben drehen. Man muss sagen, dass zur Grenzabfertigung 3 Stationen zu bewältigen sind. Übrigens wurde die Ausreise seitens der Bulgarien nicht mehr kontrolliert.
Am ersten Kontrollpunkt werden quasi die Papiere erstmal auf Vollständigkeit kontrolliert. Am zweiten Kontrollpunkt wird dann gestempelt und das Fahrzeug in den Pass eingetragen. In unserem Fall bei Marlies, da ich ja unsere Reise für 4 Wochen unterbrechen und nochmals nach Hause fliegen muss. Leider ja noch kein Rentner. Da unser WOMO auf meinem Namen eingetragen ist habe ich vorher über den ADAC ein Formular bzw. Vollmacht ausstellen lassen welche Marlies berechtigt das Fahrzeug in ihrem Pass eintragen zu lassen bzw. auch in der Türkei zu fahren. Nach Eintragung kontrolliert der Zoll. Wir sind aber immer noch am zweiten Kontrollpunkt.
Tja, da steht dann auch ein Schild was man nicht einführen darf. Unser Kühlschrank war aber genau mit diesen Dingen gefüllt. (Ich weiß gar nicht ob man es hier so schreiben soll aber egal). Nachdem wir die Aufbautür des WOMOs geöffnet hatten stand für den Zöllner gut sichtbar „BENJI“ (guter Junge, braver Junge schön Präsenz zeigen) Die Augen des Zöllners wurden groß und er bat darum das Benji das Fahrzeug verlässt. Gesagt getan. In übertriebener Weise mit den Worten Phobie, Phobie machte der gute Zöllner einen großen Bogen um Benji. Man muss an dieser Stelle sagen, dass ein großer Teil der Türken Angst vor Hunden hat und oft obwohl angeleint, manchmal sogar die Straßenseite wechseln. Dies obwohl in der Türkei unzählige wilde freie Hunde herumlaufen.
Nun aber stand er im WOMO und zeigte als erstes auf den Kühlschrank. Marlies bezeichnet mich in solchen Momenten immer als abgebrüht. Anstatt den Kühlschrank zu öffnen machte ich den ersten, dann den zweiten Kleiderschrank, dann die Dusche und dann den Toilettenraum auf. Quasi eine schnelle, sehr schnelle Führung durch das Wohnmobil und unaufhörlichen Reden, Reden, Reden. Er war beeindruckt klopfte noch an die hintere Wand zur Garage und ging schnurr-stracks wieder raus. Der Kühlschrank war vergessen. Gott sei Dank. Nun dachte ich er will die Garage sehen. Nein, wollte er nicht mehr. Er gab uns einen kleinen Aufkleber mit einen Barcode.
Nun ging es zur 3 Kontrollstelle. Der Barcode wurde eingescannt und schwubs waren wir durch und in der Türkei. Wir fuhren rechts ran und dann kam der Funkspruch von Claus & Christa. „Wir haben ein Problem“. Auf der grünen Versicherungskarte der Beiden stand nicht die Versicherungsnummer. Also wurde diese nicht anerkannt. Man muss sagen, dass die grüne Versicherungskarte auch in Serbien oder Bulgarien sowie der Türkei wohl ein wichtiges, sehr wichtiges Dokument ist oder als ein solches angesehen wird. Über Funk hielten wir Kontakt zu Claus. Christa bemühte sich nun das Problem zu lösen. Es besteht die Möglichkeit an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abzuschließen welche die grüne Versicherungskarte somit ersetzt. Christas Odyssee begann.
Zwischenzeitlich hatten hinter dem letzten Kontrollpunkt wir in zweiter Reihe geparkt. Nach einem kurzen Gang mit Benji hatte ich wohl das Revier einer Meute von „wilden Grenzhunden“ betreten, welche laut kläffend herangestürmt kamen. Mit unserer Wasserpistole, eigentlich ein Zerstäuber für Blumen, von uns auch „Pumpgun“ genannt, konnte ich die Meute von uns fern halten. Dies rief wiederum Marlies mit ihrem Hundeherz auf den Plan. Kurzerhand wurde das für diesen Fall vorgesehene und
mitgeführte Futter ausgepackt und die Meute gefüttert und mit frischen Wasser versorgt. Ja, ja Marlies die Hundemama.
Dann gesellte sich hinter unserem WOMO ein Polizeifahrzeug. Der Fahrer stieg aus und wie sich herausstellte hatte er das Bedürfnis zu einem Smaltalk. Mit seinem gebrochenen Englisch etwas Türkisch und Deutsch unterhielten wir uns ausgiebig.
Da wir maximal noch zu unserem Zwischenübernachtungsplatz kommen würden rief ich zwischenzeitlich den Campingplatz über mein türkisches Handy an um uns für eine späte Ankunft noch anzukündigen. Da wir in 2011 bereits dort waren und die deutschsprachige Besitzerin kannten, war dies dann auch ohne Problem mit der Zusage verbunden, dass Tor offen zu lassen. Mein Freund der Polizist nahm dies zum Anlass mir die Anfahrt zum Platz genau zu beschreiben nicht wissend, dass wir die die GPS Daten ja hatten. Trotz dessen fand ich es sehr nett und es sei gesagt, seine Beschreibung war so genau, dass wir den Platz auch ohne GPS Daten wieder fanden.
Das Warten an der Grenze nahm kein Ende und aus 1 wurden 2 Stunden. Zwischenzeitlicher Funkkontakt mit Claus der uns mitteilte, dass es wohl langsam etwas wird. Dann sahen wir die beiden mit Ihrem WOMO auf den letzten Kontrollpunkt zufahren. Und dann, ich konnte es nicht glauben, sie mussten wieder umkehren. Hatten keinen Barcode welcher die vorherige Zollkontrolle bescheinigte. Mein rühriger Polizist nahm mich am Arm und ging mit mir zum Zollhäuschen mit den Worten, drinnen sind Freunde von ihm. Am Zoll angekommen wurde ich erstmal freudig von den Zöllnern begrüßt und zum Cay eingeladen. Mir wurde ein Platz neben dem kontrollierenden Zöllner am Abfertigungsfenster angeboten. Wohl gemerkt ich saß nun auf der anderen Seite innen im Zollhaus.
Zwischenzeitlich fuhr ein holländischer VAN vor, welcher ebenfalls zurückgeschickt wurde. Ja und dann kamen Claus&Christa wieder vorgefahren. Ich innen die beiden draußen im WOMO. Ich rief Ihnen dann zu „Mensch Claus hättest Du doch was gesagt, das sind doch alles meine Freunde hier“ und hielt den Caybecher hoch. Christa musste laut lachen, Claus hatte wohl irgendwie die Schnauze voll und machte gute Miene zum bösen Spiel mit einem Grinsen auf der Backe. Ja. ein aufregender Abend war es. In Deutschland wohl undenkbar, dass ein Einreisender nachher im Zollhäuschen sitzt und gemeinsam Tee oder eine Tasse Kaffee mit den Zöllnern trinkt. Für mich war es ein Erlebnis.
Christa hatte nach viel hin und her und ebenso viel Lauferei eine Haftpflichtversicherung für 180 € abschließen können. Ärgerlich nur weil die Versicherungsnummer nicht auf der grünen Versicherungskarte stand. Das Kennzeichen stand zwar drauf aber reichte wohl nicht.
Freundliches allgemeines verabschieden "GüleGüle" und ab ging es zum Campingplatz Ömür Camping Edirne. Ankunft, Platz einnehmen, Strom andocken ein Bier noch und ab ins Bett.
Unsere Fahrzeit von Pirot bis Edirne für 430 Km betrug rund 10 Stunden. Dank Sofia und der grünen Versicherungskarte. Für die Übernachtung haben wir umgerechnet je 19,30 € inkl. Strom bezahlt.
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Etappe 5 - Edirne - Istanbul
02.05.2015
Otopark
Sultan Ahmed
Kennedy Cd
GPS: N 41° 00' 5,5 " / E 28° 58' 38,6"
Der Morgen weckte uns mit strahlenden Sonnenschein. Draußen Frühstücken war angesagt. Urlaubsfeeling nach dem „Kilometerfressen“. Da wir die einzigen Camper auf dem Platz waren war es um uns herum ruhig und wir hatten den Platz für uns alleine. Ja, so sollte ein Tag beginnen. Nach dem ausgiebigen Frühstück kurze Lagebesprechung. Mein Polizist von gestern hatte mir unter anderen auch erklärt, wie wir an die HGS Chipkarte oder wie auch immer man das Teil bezeichnen kann kommen. In 2013 hatten wir da so unsere Probleme den just zu dieser Zeit wurde das damals gültige KGS System abgeschafft. Hierfür hatten wir damals noch eine aufgeladene Karte.
Eine Anmeldung bei dem neuen HGS System war damals einfach nicht möglich. Selbst mit Hilfe eines türkischen Campingplatzbesitzers haben wir es nicht geschafft uns für dieses Abbuchungssystem anzumelden. Unser türkischer Freund resignierte ebenfalls damals und sagte, fahrt einfach es wird nichts passieren. Nun denn, wir sind dann einfach auf den wenigen zahlungspflichtigen Autobahnen bzw. den hier vorhandenen Abbuchungsstellen durchgefahren. Es blitzten dann zwar und Rundumleuchten drehten sich und wir wurden sicherlich auch gefilmt aber was sollten wir machen? Repressalien bei der Ausreise hatte es auch nicht gegeben. Dieses Mal wollten wir aber den offiziellen Weg einhalten.
Der beschriebene Weg meines Polizeifreundes zur HGS Anmeldung lautete, fahrt ca. 20 Km auf der Autobahn. An der dort befindlichen Mautstelle haltet ihr rechts an, lauft dann auf die andere Seite der Autobahn zu dem weißen Gebäude, dort ist die Anmeldestelle. Hört sich abenteuerlich für einen Deutschen oder Europäer an aber, gesagt getan, wir machten es so wie gesagt und fanden alles so vor wie beschrieben.
Die Anmeldung erfolgte dann problemlos und wir ließen ein Kontingent von 70 TL aufladen. Dies sollte vorerst reichen. Der aktivierte HGS Streifen wurde einfach in Höhe des Rückspiegels von innen auf die Frontscheibe geklebt, fertig.
Es konnte nun also Richtung Istanbul losgehen. Die Autobahn nach Istanbul ist Dreispurig, gut, und bis kurz vor Istanbul wenig befahren. Die Fahrt war kurzweilig. Kurz vor Istanbul bzw. den Vororten dieser großen Stadt wird der Verkehr dann mehr, mehr und noch mehr bis man dann in einem MEER von Autos steht die alle der Ansicht sind Vorfahrt zu haben. Wie schrieb Claus in seinem Facebook Blog so schön: Istanbul hat 16 Mil. Einwohner und alle haben auf uns gewartet und wollen uns begrüßen.
Im Gegensatz zu Belgrad oder Sofia herrscht hier, dies ist unsere gefühlte Meinung, ein geordnetes Chaos. Man muss sagen, auch hier fährt jeder wie er will jedoch wenn ein Türke hinter einem fährt die Lichthupe betätigt und hupt dann ist es ein Versuch den Vordermann auf die Seite zu drängen. Wenn es nicht klappt, auch gut. Keiner ist einem böse. In Deutschland würde man ein von Wut verzerrtes Gesicht und den Mittelfinger sehen. Genauso ist es im Staufahren. Man versucht sich reinzudrängen, klappt es nicht auch gut, dann versucht man es 2 oder 3 Fahrzeuge weiter vorne. Weil es so ist passieren wohl auch dem Verkehr entsprechend wenige Unfälle. Obwohl, für schwache Nerven ist diese Stadt bzw. der Verkehr sicherlich nichts. In Belgrad und Sofia hatte man den Eindruck des aggressiven Fahrens, hier jedoch nicht. Claus und ich hatten jedenfalls höllisch Spaß. Hinzu kam, dass Claus wie eine Briefmarke hinten an meiner Stoßstange hing und ein dazwischendrängen unmöglich wurde. Zusammen waren wir ja rund 16 Meter lang. Die 3 bis 5 Spurige Zubringerautobahn war jedenfalls je weiter wir in Istanbul eindrangen voll, komplett voll. Leider haben wir vor lauter Verkehr zu wenig Fotos gemacht die dies richtig wiedergegeben hätten. Unsere erste Mautstelle passierten wir übrigens mit unseren HGS Chips an der Frontscheibe problemlos. Man muss sich vorstellen, vor der Mautstelle sind es ca. 8 Fahrspuren. Hinter der Mautstelle werden dann aus 8 nur noch 4 Fahrspuren. Ja, da geht die Post ab und jeder ist der Erste. Halleluja und wir mittendrin mit unseren Schiffen.
Wir hatten den anvisierten Übernachtungsplatz per GPS Daten eingegeben. Nach einiger Zeit wurden wir von der Zubringerautobahn Richtung Bosporus gelenkt. Kurz vor unserem Ziel teilte sich die Straße dermaßen, dass zum ersten und einzigen Mal Claus es nicht , an meiner Stoßstange kleben zu bleiben mit der Folge, dass die Beiden aus unserem Sichtfeld entschwanden. Beide haben ja auch Herrn TomTom an Bord sowie noch die Funkgeräte.
Ja und dann hatten wir es geschafft und wir kamen an unseren Übernachtungsplatz gegen 14 Uhr an. Nun sei gesagt, dass der WOMO Platz eigentlich ein Parkplatz ist auf welchem man mit WOMOs stehen kann. Als wir ankamen standen bereits 3 WOMOs dort. 1 Niederländer, 1. Bulgare, 1 Rumäne. Wir hatten Glück und man wies uns 2 Plätze nebeneinander, an einer kleinen und der einzigen Wiese zu. Somit konnten wir nach unserer Ankunft erstmal Stuhl und Tisch rausholen und Kaffee trinken. Wir waren in Istanbul angekommen.
Eigentlich benötigt man zur Besichtigung für Istanbuls Wochen. Wir hatten nur 2 Tage vorgesehen um zumindest einen Hauch mitzubekommen. Unser Stellplatz „Otopark“ liegt direkt unterhalb der Blauen Moschee. Mehr von unserem Aufenthalt im nächsten Bericht.
Für die Fahrt von Edirne bis Istanbul zum Otopark benötigten wir ca. 4 Std. für 240 Km. Pro Nacht haben wir rund 10 € bezahlt jedoch kein Strom oder sonstige sanitäre Einrichtungen.
Etappe 6 - Aufenthalt Istanbul
2.05. - 4.05.2015
Wie beschrieben ist nur ein kurzer Aufenthalt in Istanbul geplant. Leider. Unser Übernachtungsplatz direkt an einem kleinen Hafen ist eigentlich ein Parkplatz ohne die üblichen Einrichtungen eines WOMO oder Campingplatzes. Es gab zwar ein Toilettenhäuschen, welches zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes ohne Wasserspülung war, lud aber nicht zu einem „Geschäft“ auf dem darin befindlichen Stehklo ein. Aber wir sind ja autark und hatten vorher für volle Wassertanks und leere Grauwassertanks sowie Chemietoilette gesorgt. Die Lage des „Otopark“ ist aber ideal für weitere Erkundungen zumal direkt am Bosporus gelegen. Die direkt an unserem Platz vorbeiführende Küstenstraße war nach unserer Ankunft völlig überfüllt bzw. aus welchen Gründen auch immer zu einem Parkplatz mit völligen Stillstand geworden.
Von unserem Parkplatz aus geht es über kurze Wege direkt durch Teile der Altstadt durch schmale Gassen mit unzähligen kleinen Restaurants und Geschäften sowie versteckten kleinen Basaren zur Blauen Moschee. Tolle Atmosphäre. Aufgrund des Wochenendes war entsprechender Trubel sowohl von einheimischen wie auch Touristen.
Nach einem guten Essen ging es durch die eben beschriebenen Gassen Richtung Blaue Moschee im Abendlicht bzw. Licht der Nacht. Ein wirklich schöner Anblick. Ja, Fotoshooting wie es alle machen. Nun fehlen nur noch Fotos am Tage.
Zurück zum WOMO noch ein „Efes“ als Schlummertrunk und ab ins Bett. Tja. Schlafen ist so eine Sache wenn man keine „Ohrstöpsel“ hat. Ich hatte welche. Wie gesagt, es ist kein üblicher Stellplatz. Einige Türken verdienen sich ein kleines Zubrot um parkenden einen Tee zu reichen oder warme Muscheln mit Reis. Der Parkplatz entwickelte sich im Zuge der Nacht als kleine Partymeile. Laute Musik, tanzen, Gesang und Leute die die Nacht zum Tage machen. Es ging bis zum frühen Morgen so. „Saturday Night“. Ich für meinen Teil, mit meinen „Ohrstöpsel“, fand es nicht so schlimm. Marlies dann schon. Nun denn. Das war eben der „Preis des Platzes“ der im Übrigen mit 20 TL pro Tag und Nacht mehr als günstig war. Eigentlich aber eher eine Parkgebühr für 24 Std.
Am kommenden Tag (Sonntag) waren wir mehr als erstaunt, dass auf der vorbeiführenden Küstenstraße keine Autos fuhren. Ab und zu kam ein Fahrradfahrer vorbei. Auf meinem morgendlichen Weg in die nahe Altstadt zu einem kleinen Market erfuhren wir dann auch den Grund. Für diesen Sonntag war ein Radrennen quer durch Istanbul angesagt für welches diese viel befahrene Straße für mehrere Stunden gesperrt wurde. Wir waren somit hautnahe am Geschehen dabei.
Die Blaue Moschee haben wir dann auch noch am Tage bestaunt bzw. abgelichtet. Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Ankara. Die weitere Fahrt durch Istanbul war dann zwar wieder mit vollen Straßen verbunden jedoch nicht so spektakulär wie bei der Anreise.
Istanbul ist einfach eine gigantische Stadt und wem der Verkehr nichts ausmacht, der kann die Fahrt zwischen Neubau über Neubau, sehr guten Straßen, die Bosporusbrücke mit ihrer fantastischen Aussicht, dass Bankenviertel (bei welchem das Deutsche in Frankfurt eigentlich nur "Minimalismus" darstellt) genießen. Auffällig auch die gepflegten Anlagen und Grünviertel oder Grünstreifen.
Weitere Fotos folgen später, im Moment leider nicht verfügbar ;-(
Etappe 7 Istanbul - Ankara
Bericht folgt
Etappe 8 Ankara - Göreme (Kappadokien)
Bericht folgt
Etappe 9 - Kappadokien
Bericht folgt schaut schon mal die Bilder es lohnt sich!